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Kirchenkunst aus
Schmiemanns Hand
BESONDERES
FIGUREN DES
BISCHOFSSTAB
DOMSCHATZ ST. PETRUS, OSNABRÜCK
Im Jahr 1899 wurde der aus dem westfälischen
Borken stammende Geistliche Hubertus Voß
zum Bischof von Osnabrück ernannt. Einem
Artikel des Westfälischen Merkur vom 21.
August 1899 ist zu entnehmen, dass ihm zur
Ernennung ein kunstvoll gearbeiteter
Bischofsstab überreicht wurde. Dieser wurde
vom Goldschmied Johannes Aloysius Bruun
aus Münster angefertigt. Der Stab gehört zum
Domschatz und befindet sich im
Diözesanmuseum in Osnabrück.
Bildhauer August Schmiemann hat seinerzeit
eigens die Heiligenfiguren des Mittelteils
("Capellenbau") dafür modelliert. Aus
Elfenbein geschnitzt, stehen sie in den Nischen
eines mit Edelsteinen besetzten Baldachins. Es
sind der Heilige Hubertus (Namenspatron des
Bischofs), der Heilige Wiho (Erster Bischof der
Stadt Osnabrück), der Heilige Petrus
(Namenspatron der Diözese), sowie der Heilige
Ludgerus (Namenspatron der ehem. Diözese
des Bischofs).
Der Westfälische Merkur lobt "das prachtvolle
Kunstwerk" als "ganz besonders sorgfältig und
bis ins kleinste Detail sauber ausgeführt".
Während der Cäcilien-Festtage 1899 wurde der
Bischofsstab im Schaufenster des
Goldschmieds J.A. Bruun, Spiegelthurm 2 in
Münster, für die Öffentlichkeit ausgestellt.
Nach Schätzungen des
münsterischen
Heimatforschers Walter
Werland
wurden über 150 Kirchen mit
Schmiemanns Werken
verschönert.
Reliefs und Engelfiguren des Josephaltars in
St. Margaretha, Emstek stammen von August
Schmiemann.
WEITERE BESONDERE
WERKE
VON ODER MIT BETEILIGUNG SCHMIEMANNS
KURFÜRSTLICHES WAPPEN
ST. CLEMENS, MÜNSTER
Das kurfürstliche Wappen an der Clemenskirche in
Münster ist ein weiteres Werk des münsteraner
Bildhauers August Schmiemann, welches das Prädikat
„Besonderes“ verdient. Wer von der Salzstraße über die
Loergasse Richtung Ludgeristraße läuft, kennt das
barocke Schmuckstück unter den münsteraner Kirchen.
Die Clemenskirche mit ihrer außerordentlichen
Anmutung wurde von 1746 bis 1753 durch den
Baumeister Johann Conrad Schlaun errichtet.
Wie dem Heft „Denkmalpflege in Westfalen-Lippe“ (2003,
Band 1) des LWL zu entnehmen ist, wurde das Äußere
der Kirche ab 1882 restauriert und verwitterte Teile
instand gesetzt. Auf die damalige Ausschreibung, das
kurfürstliche Wappen herzustellen, hatten sich
namhafte Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts
beworben. Den Zuschlag des Magistrats erhielt
schließlich der hiesige Bildhauer August Schmiemann.
„Wir haben beschlossen, dem Bildhauer Schmiemann
auf seine Offerte von 450 Mark für Herstellung des
neuen Wappens über dem Portale der St.-Clemens-
Kirche aus Teutoburger-Waldsandstein den Zuschlag zu
ertheilen.“
Schmiemann fertigte zur originalgetreuen
Rekonstruktion 1883 zwei Engel an, welche die
kurfürstliche Krone halten. Laut den Autoren Christoph
Hellbrügge und Dirk Strohmann ist dies „für die nicht
sehr barockfreundliche Zeit eine erstaunliche Tat.“
Während der Innenraum der Kirche im Zweiten
Weltkrieg fast ganz zerstört würde, überstand das 1883
geschaffene Wappen glücklicherweise größtenteils die
Zerstörungen. Nur der rechte Engel fiel den Bomben
zum Opfer. „Beim Wiederaufbau verzichtete man dann
auf den linken Engel, so dass heute die Krone wieder
ohne hilfreiche Unterstützung über dem nur geringfügig
ergänzten Wappen schwebt.“, so die Autoren des 6-
seitigen Berichts.
Herzlichen Dank an die LWL-Denkmalpflege für die
umfangreiche Recherche.
RELIQUIENSTATUE DES
HEILIGEN LIUDGER
DOMSCHATZ ST. PAULUS, MÜNSTER
Zum Domschatz im Paulusdom in Münster gehört die
Reliquienstatue des Heiligen Liudger. Der erste Bischof
von Münster entstammte einer vornehmen friesischen
Familie. Als „Apostel der Friesen“ bezeichnet, wurde der
Patron des Bistums Münster 805 zum Bischof geweiht.
Liudger starb am 26. März 809 während einer
Missionsreise in Billerbeck.
Ihm zu Ehren wurde im Jahre 1880 eine Figur geschaffen,
die zum Kirchweihfest des Domes am 26. September 1880
gestiftet wurde. Die 101 cm hohe versilberte Statue ist
teilvergoldet und reich verziert. Sie bewahrt eine
Fingerreliquie des Heiligen. Die Statue wurde lt. einem
Zeitungsbericht des Münsterischen Anzeigers vom
Bildhauer August Schmiemann entworfen und vom
Goldschmied Rasmus Bruun angefertigt. Sie ist am Sockel
signiert und datiert: "angefertigt von R.Bruun, Münster i.
Westfalen 1880".
Das Münstersche "Sonntagsblatt für katholische Christen"
(39. Jahrgang; 1880) brachte dazu folgende Mitteilung:
"Unserer Domkirche wurde heute aus Anlaß der heutigen
Jahresfeier der Kirchweihe der Cathedrale von einem
Wohlthäter, dessen Name unbekannt bleiben soll, ein
wertvolles Kunstwerk verehrt, eine in getriebenemSilber
gearbeitete und mit einem großen Reichthume von Filigran
und Edelsteinengeschmückte Statue unseres
Glaubenspredigers und ersten Bischofs, des Hl. Ludgerus,
welcher mit segnend erhobener Hand stehend auf einem in
vergoldetem Kupfer gearbeiteten und reich emaillierten
Sockel dargestellt ist.“
Die Figur steht aktuell in einer Vitrine in der Von-Galen-
Kapelle im Paulusdom.
PESTKREUZ
ST. VIKTOR, DÜLMEN
Traditionell wird in der Osternacht vom Bürgermeister
der Stadt Dülmen ein Kreuz durch die Straßen getragen.
Dieses Brauchtum erinnert an das Pestjahr 1382, als
große Teile der Bevölkerung der Seuche zum Opfer
fielen. Da der Pest auch alle Priester erlagen, sprang
Dülmens Stadtoberhaupt ein, um mit der Prozession für
Hoffnung und Zuversicht bei den Bürgern zu sorgen.
Im Jahr 1882 jährte sich die Pestprozession zum 500.
Mal. Als Erinnerung an dieses Jubiläum stiftete die Stadt
aus Spendengeldern der Gemeinde St. Viktor ein neues
Kreuz im gotischen Stil. Im Stadtarchiv sind
Aufzeichnungen darüber zu finden. Ergänzend dazu wird
in einem Zeitungsartikel des Westfälischen Merkurs vom
25. März 1883 übereinstimmend berichtet, dass das
Kreuz vom Diözesanbaumeister Hilger Hertel der Ältere
entworfen wurde. Der münsteraner Bildhauer August
Schmiemann führte das Werk aus, welches vom
Dekorationsmaler Johannes Urlaub polychromiert
wurde.
Die von Schmiemann aus Holz geschnitzte Figur ist dank
Restauration auch nach über 140 Jahren noch sehr gut
erhalten. Ursprünglich gehörte zum Pestkreuz ein
Podest, welches den Namenspatron der Kirche zu
Pferde mit einer Fahne zeigte. Die Verzierung des
Piedestal wurde zwischenzeitlich entfernt.
GNADENBILD
„HEILIGES KREUZ“
KREUZKIRCHE, OELDE-STROMBERG
In Cruce Salus - im Kreuz ist Heil, so steht es über dem
Haupteingang der Heilig-Kreuz-Kirche in Stromberg. Das
Gnadenbild „Heiliges Kreuz“ in der Wallfahrtskirche gehört
zu den ältesten Christusdarstellungen in Westfalen und
wird auf die Zeit um 1100 datiert. Seit Jahrhunderten wird
Ende Juni mit der Großen Kreuztracht die Wallfahrtszeit
eröffnet. Die Prozession zieht mit dem Heiligen Kreuz vom
Burgplatz auf den rund 10 km langen Kreuzweg.
Das romanische Kreuz besitzt einen Holzkorpus, der mit
einem Silbermantel überzogen ist. Mehrfach war die 115
cm hohe Figur wegen dieses Silberüberzuges im Visier
von Räubern. In den Jahren 1600, 1845 und zuletzt 1877
wurde das Gnadenbild gestohlen oder beschädigt. Aber
es konnte immer aufgefunden und restauriert werden.
Im Buch „800 Jahre Wallfahrt und Stromberger
Geschichte“ vom Heimatverein Stromberg ist der Hergang
des Diebstahls von 1877 beschrieben. Teile der
Christusfigur wurden auf der Flucht von den Räubern
fallen gelassen und konnten somit vor dem Verlust
gerettet werden. Zur Wiederherstellung wurden diese
Teile nach Münster geschickt, wo das Kruzifix vom Juwelier
Osthues, dem Bildhauer Schmiemann und Kunstschreiner
Miele instandgesetzt wurde.
Übrigens: für den ehemaligen Altar der Kirche hat
Schmiemann 1879 Heiligenfiguren geschaffen. Sowohl der
Altar, als auch die rund 130 Jahre alten Figuren, existieren
heute aber nicht mehr. Die Kirche und die umliegende
Burganlage sind sehr sehenswert und einen Ausflug wert.
KRUZIFIXE